Grundprinzip der Therapie

Frank Lowen hat die komplexen Vorgänge des craniosacralen, des Herzkreislaufsystem, der Biomechanik des während des Gehens und den dazu entsprechenden Impulsen des vegetativen Nervensystems in einer einzigartigen Sichtweise erkannt, neu interpretiert und in Zusammenhang gebracht. Mit diesem Verständnis ermöglicht er dem Therapeuten die größte Spannung im Körper zu erkennen und den Organismus in seinem Heilungsprozess äußerst effektiv zu unterstützen.

Die Erkenntnis, dass der Großteil der Muskeln, Sehnen, Bänder, der Organe und das limbische System, also das emotionale Gehirn, unterbewusst über die Nervenbahnen des vegetativen Nervensystems direkt miteinander verbunden sind, macht einleuchtend, dass die Behandlung der größten Spannung im Körper Einfluss auf alle anderen Systeme hat. Die Spannungen im Körper führen uns über die Kenntnis dieser komplexen Vernetzung zu den Ursacheherden der Erkrankung.
Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass bei einem Patienten, der unter Beschwerden an der Ledenwirbelsäule leidet, die Ursache im organischen, zirkulatorischen, faszialen, biomechanischen oder neurologischen System zu erkennen ist.

Die Biomechanik des Menschen zu beobachten sowie mit den Händen zu untersuchen und zu palpieren sind die hilfreichsten Evaluierungsmethoden in der Arbeit des DMI - Therapeuten. Um das größte Spannungsmuster zu finden und damit den größtmöglichen Heilungserfolg zu erzielen, sowie die verschiedenen Rhythmen des Körpers zu interpretieren, hat Frank Lowen zwei außergewöhnliche Methoden der umfassenden körperlichen Untersuchung entwickelt: das Cranial Mapping und die Manual Perception.

Frank Lowen hat das von Barall entwickelte sog. General - Listening übernommen und verfeinert.
Beim Cranial Mapping legt der Therapeut seine Hand auf den Kopf des Patienten, um dort Informationen über die wichtigsten Spannungsmuster des Muskelskelettapparates und der Organe zu finden.
Außerdem hat Lowen eine detaillierte Organkarte für die Hand des Therapeuten entwickelt, ähnlich dem Relfexzonenschema für die Füße. Die subtil spürbaren Spannungen im Gewebe führen den Therapeuten über diesen Weg des "Herantastens" zu den entsprechenden Systemen (Herz-Kreislauf, Neurologie bzw. Hormonsystem), in denen die größte akute Spannung im Körper zu finden ist. Lowen nennt dies "mit den Händen sehen". Voraussetzung für die Arbeit als DMI - Therapeut ist die genaue Kenntnis der Anatomie des Menschen und die Schulung der Sensibilität der Hände, um die subtilen Rhythmen des Körpers zu interpretieren.

Jeder Mensch wird mit einem individuellen Gehmuster geboren und entwickelt im Lauf seines Lebens durch seine individuellen Erfahrungen und Verletzungen entsprechende Verhaltens- und Bewegungsmuster.
Es kann davon ausgegangen werden, dass der Körper des Menschen ein eigenes Gedächtnis hat, das unabhängig vom bewussten Erinnern funktioniert. Jeder Unfall und jede Verletzung, alle psychischen und physischen Traumata werden zuverlässig auf der körperlichen Ebene gespeichert.
Psychische und physische Traumata werden bis zu einem bestimmten Punkt vom Körper kompensiert. Wird dieser Punkt überschritten, die sog. Schmerzkapazität, wird der Körper krank. Anders ausgedrückt, kann ein einziges traumatisierendes Ereignis das Fass zum Überlaufen bringen und den Körper aus seiner bis dahin aufrechterhaltenen Balance werfen. Daraus folgen dann plötzlich wie aus dem Nichts auftretende Schmerzen oder sich langsam entwickelnde Krankheiten, bis hin zu chronischen Krankheiten. Ziel der Arbeit des DMI-Therapeuten ist es, dem Körper wieder Kompensationsspielraum zu geben, um so letztlich Schmerz- bzw. Symptomfreiheit zu erreichen.